CFMoto, der chinesische KTM-Partner, stellt zur EICMA die neue 125 NK vor. Sie soll ab 2025 in den europäischen Leichtkraftrad-Klassen A1 und B196 antreten – auch gegen die Duke. Vorab ist die 125 NK in einem Teaser-Video zu sehen.
CFMoto 125 NK mit Carbon und Titan?
125er-Leichtkrafträder von CFMoto gab es bisher keine in Europa. In Asien gibt es die Papio-Modelle von CFMoto als 125er, die dort als Mini-Bikes auf 12-Zoll-Rädern in einer Liga mit den MSX-Grom-Modellen von Honda spielen. Doch bereits zur EICMA 2023 präsentierte CFMoto die 125 NK Concept (siehe Bildergalerie oben), und zur EICMA 2024 folgt die finale Serien-Version der 125 NK. Ein entsprechend eindeutiges Teaser-Video liegt seit Anfang November vor:
CFMoto 125 NK neu ab 2025 für A1 und B196
Die neue CFMoto 125 NK ist offenbar ein rundum modernes Naked Bike. Als Antrieb ist ein adäquates, also ein neu entwickeltes Triebwerk zu erwarten: ein Viertakt-Einzylinder-Motor mit Wasserkühlung, Benzineinspritzung, 4 Ventilen und den "vollen" 15 PS (11 kW). Entsprechend der europäischen Leichtkraftrad-Kategorie, fahrbar ab 16 Jahren mit Führerscheinklasse A1 oder mit der Pkw-Führerscheinerweiterung B196. Genaue Daten hat CFMoto zwar noch keine vorgelegt, doch die dürften zur EICMA 2024 folgen.
Modernes 125er-Naked-Bike mit vollen 15 PS
Zum Fahrwerk der CFMoto 125 NK liegen ebenfalls noch keine Daten vor. Zu erkennen ist der Stahl-Gitterrohr-Rahmen mit seitlichen Verkleidungen, vorn kombiniert mit einer Upside-down-Telegabel. Im kurzen Teaser-Video ist zudem die Hinterradschwinge zu sehen: doch nicht einarmig wie beim Concept, sondern zweiarmig und wohl kostengünstig aus Stahl statt aus Aluminium.
Concept mit Einarmschwinge
Besonderes Merkmal der CFMoto 125 NK – als Concept – war ihre Einarmschwinge, anscheinend aus Aluminium, wie bei den "Großen". Damit würde sie sich von der KTM 125 Duke sowie von anderen populären 125ern wie etwa der Yamaha MT-125 oder der Honda CB 125 R abheben. Die Kove Cobra 125 R, ebenfalls aus China und mit Einarmschwinge, ist hierzulande bisher nicht erhältlich. Beim Messe-Concept 2023 protzte CFMoto obendrein mit einer großflächigen Carbon-Verkleidung an der freien Seite des Hinterrads.
CFMoto 125 NK mit Carbon und Titan?
Ebenfalls mit Carbon verkleidet war beim CFMoto 125 NK Concept die große Scheibenbremse am Vorderrad, mit einer Kühlluft-Hutze – wie im Rennsport. In diese Richtung zeigte auch der frech nach oben gereckte Auspuff. Am Concept handelte es sich um ein kurzes, leichtes Titan-Endrohr von SC Project. Ob das genau so in Serie geht, ist fraglich.
LED, Farb-Display und Connectivity
Da das LED-Scheinwerfer-"Gesicht" sowie die Vorderradabdeckung und die Seitenverkleidungen der CFMoto 125 NK Concept an das 2023 erschienene Top-Modell der NK-Baureihe – die 800 NK – erinnern, ist zu erwarten, dass die Elektronik der 125er auf dem neuesten Stand sein wird. Also mit ABS für beide Räder, womöglich sogar schräglagensensibel, sowie mit großem Farb-Display samt Smartphone-Connectivity.
Preis: günstiger als die 450 NK
So ausgestattet ist auch die bereits eingeführte CFMoto 450 NK, die mit knapp 48 PS und geringem Gewicht bestens in die europäische A2-Kategorie passt. Die Zweizylinder-450er kostet in Deutschland 5.690 Euro (zuzüglich 475 Euro Liefernebenkosten, Stand 2024). Demnach ist für die 125 NK eine Preispositionierung unter 5.000 Euro sehr wahrscheinlich, höchstens 4.990 Euro. Die KTM 125 Duke kostete 2024 deutlich mehr: 5.499 Euro (zuzüglich 495 Euro Liefernebenkosten).
CFMoto 125 NK gegen KTM 125 Duke und Yamaha MT-125
Vor diesem Hintergrund ist ein harter Preis- und Konkurrenzkampf zwischen den Partnern CFMoto und KTM, besonders bei den 125er-Naked-Bikes zu erwarten. Technische Ähnlichkeiten oder gar Gleichteile hingegen nicht – denn die KTM 125 Duke fertigt nicht CFMoto in China, sondern der andere große KTM-Partner Bajaj in Indien. Andererseits gibt es neuerdings eine weitere Kooperation zwischen CFMoto und Yamaha. Ob die 125 NK Ähnlichkeiten mit der MT-125 aufweist, bleibt abzuwarten.