CFMOTO goes electric! Bei der großen Produktpräsentation stellt der chinesische Hersteller seine neue Marke vor, die sich ausschließlich auf Elektrofahrzeuge konzentrieren wird. Die ersten drei Modelle konnten wir bereits fahren.
CFMOTO kann inzwischen als etablierter Motorradhersteller am europäischen Markt gesehen werden. Das Joint Venture mit KTM floriert, die Modele kommen gut an und auch im Racing läuft es gut. Nun will der chinesische Hersteller die Fühler weiter ausstrecken und mit der 2020 gegründeten Marke ZEEHO auch den europäischen Elektromarkt aufwirbeln. Sind die Produkte so premium, wie es der Hersteller verspricht?
ZEEHO C!TY SPORT - das neue Elektromoped
Der City Sport ist der Einstieg in die neue Marke. Mit seiner Nennleistung von 1,8 kW und Maximalleistung von 3,5 kW ist er in der AM-Klasse zuhause - also der Mopedklasse bis 45 km/h Spitze. Passend dazu das niedrige Gewicht: Dieses E-Moped bringt nur 80 Kilogramm auf die Waage. Während der Fahrt stehen zwei Fahrmodi zur Auswahl: ECO und SPORT. Die Modi unterscheiden sich im Ansprechverhalten und der Leistungsentfaltung, was sich wiederum auf die Reichweite auswirkt. Apropos: Der City Sport verfügt über einen herausnehmbaren Akku - dieser bietet eine Reichweite von 80 Kilometer. Dank seines 700W Ladegeräts lädt der Akku in unter drei Stunden von 0 bis 80 Prozent.
Erfahrungen mit dem ZEEHO C!TY SPORT
ZEEHO bot bei der Präsentation einen Nachtfahrt und einen ganzen Fahrtag, um die neuen Modelle in Barcelonas Innenstadt kennenzulernen. Der C!TY SPORT erhielt dabei leider nur einen kleinen Slot, bei dem wir auf einem abgesteckten Schotterparkour das AM-Bike auf ein paar Runden ausführen konnten. Der erste Eindruck gefällt, der C!TY SPORT zeigt sich mit niedriger Sitzhöhe und dem geringen Gewicht leicht zu fahren, die Bedienung gibt keinerlei fragen auf. Für ein Fahrzeug der 50-Kubik Klasse, erfreut zudem der Elektroschub, sodass Ampelstarts kein Problem darstellen sollten. Einzig die Platzierung des Displays wurde etwas ungünstig gewählt. Dieses findet sich nämlich am "Tank", also zwischen den Beinen des Fahrers, was einen weiten Blicksprung zur Fahrbahn bedeutet.
Die Preise sind auch schon bekannt. In Österreich kostet der C!TY SPORT 3.499 Euro, in Deutschland 2.990 Euro und in der Schweiz 2.990 Franken. Die Preise verstehen sich noch ohne Abzüge jeglicher Förderungen.
ZEEHO AE6+ - der kompakte A1-Roller
Der AE6+ ist der kleine Bruder unter den Zeeho A1-Rollern. Das zeigt er unter anderem an seinen kompakten Ausmaßen und seinem Gewicht von nur 96 Kilogramm. Trotzdem soll dieser kleine Elektroroller bis zu 100 Kilometer weit kommen - wenn man ihn mit zwei Akkus ausstattet. Verwendet wird aber immer nur ein Akku. Ist der erste leer, wird unter der Sitzbank umgesteckt. Doch egal ob mit einem oder zwei Akkus: Die 1,9 kWh großen Batteriepakete können entnommen werden - für ein einfaches Laden zuhause. Von 20 bis 80 Prozent Füllstand soll ein Akku knapp über zwei Stunden brauchen. Zeeho gibt den AE6+ mit einer Maximalleistung von 5,5 kW an. Die wird aber erst entfesselt, wenn man die Fahrmodi ECO und Street überspringt und direkt zu SPORT wechselt.
Erste Erfahrungen mit dem ZEEHO AE6+
Im Stop-And-Go Verkehr von Barcelona überzeugt der AE6+ mit seiner unkomplizierten Natur. Aufsteigen losfahren heißt es auf dem kompakten E-Roller. Per Schalter lässt sich der Fahrmodus wählen, wobei im Alltag wohl Street und Sport die meiste Zeit gewählt sein werden. Die Höchstgeschwindigkeit liegt im übrigen bei knapp über 80 km/h - Stadtautobahnen stellen also kein Problem dar. Den ECO Fahrmodus würden wir nur empfehlen wenn man es nicht eilig hat. Die Beschleunigung ist hier drastisch reduziert, was den flotten Ampelstart erschwert. Für Bremsunterstützung sorgt ein CBS-System, das bei schlechten Bedingungen zwar nicht so viel Sicherheit wie ein ABS-System gibt - doch während unserer kurzen Testfahrt konnten wir nichts daran aussetzen.
Vielleicht gewöhnungsbedürftig, aber charmant ist die Mitteilungsbedürftigkeit des ZEEHO. Egal ob Blinken, Modiwechsel, oder Aktivierung des Tempomats: Die Fahrzeuge des chinesischen Herstellers geben einen Ton von sich. Mit seinem einfachen Fahrverhalten und den kompakten Ausmaßen eignet sich der AE6+ vor allem für noch unerfahrene Biker, oder eben jene, die es noch werden wollen.
ZEEHO AE8 S+ - das Topmodell
Aktuell ist der AE8 S+ die Speerspitze von Zeeho. Das merkt man unter anderem daran, dass serienmäßig zwei Akkus verbaut sind. Wie beim kleinen Bruder haben sie eine Kapazität von jeweils 1,9 kWh und können in circa fünf Stunden auf 80 Prozent geladen werden. Die Maximalleistung liegt bei 12,5 kW - deutlich höher als beim kleineren Modell, was auch daran liegt, dass immer beide Akkus angeschlossen sind. Den AE8 S+ zeichnet auch Brembo Bremszangen, sowie sein ABS an Front und Heck aus, das von Bosch geliefert wird.
Erfahrungen mit dem ZEEHO AE8 S+
Wer bereits Motorrad fährt und eine elektrische Erweiterung für die Garage sucht, sollte im ZEEHO Programm zum AE8 S+ greifen. Seine Ausmaße kommen nicht nur größeren Personen entgegen, die langen Trittbretter bieten auch mehr Komfort. Zudem punktet er mit einem hochwertigen 5 Zoll TFT-Display und einem Design, das direkt in die Cyberpunk-Schiene fährt. Auf der Straße überrascht er hingegen mit beeindruckenden Leistungswerten, die sich nach einer höheren Führerscheinklasse anfühlen. Das Plus an Power resultiert auch in einer Höchstgeschwindigkeit von knapp über 100 km/h - auf Überlandfahrten stellt man somit kein Verkehrshindernis dar. In Kombination mit den kräftigen Brembo Bremsen und einer guten Stabilität versprüht der AE8 S+ fast schon einen Hauch Sportlichkeit. Doch wie bei seinem kleinen Bruder fällt auch in diesem Roller das Staufach relativ klein aus - ein Jethelm geht sich aufgrund der Akkus leider nicht unter der Sitzbank aus.
Die Preise: in Deutschland 4.990 Euro. Die Preise verstehen sich noch ohne Abzüge jeglicher Förderungen.
Der Erstaufschlag überzeugt! Mit ZEEHO bringt CFMOTO eine neue Marke auf den Europäischen Markt, die bereits mit ihren ersten drei Modellen beeindruckt. Unsere Zeit mit den Elektrofahrzeugen war natürlich zu kurz, um echte Testeindrücke und Langzeiterfahrungen zu ermöglichen - dafür bräuchte es längere Testphasen. Auf den ersten Eindruck wirken die Modelle aber durchdacht und gut für unseren Markt platziert. Wir sind gespannt, was noch folgt!